P L O P P | Blondel & Basilico: Cordes sensibles / Cordes simpatiche

Ein Musiker wird in ein Museum eingeladen: Er soll mit seinem Instrument ein Kunstwerk der Ausstellung “interpretieren”, soll seine Sicht auf das Kunstwerk musikalisch wiedergeben. Versehentlich wurde aber zur selben Zeit ein weiterer Musiker eingeladen, der demselben Werk ebenfalls eine akustische Resonanz verleihen soll. So befinden sich beide im selben Raum, vor demselben Kunstwerk. Nicht wissend wie sie diese unerwartete Situation anders lösen sollen, fangen beide an zu spielen.
Nach Gleichgewicht suchend, durchläuft diese künstlerische Konstellation in kurzer Zeit ein ganzes Spektrum an Zuständen, und der ursprünglich gewünschte Austausch zwischen dem ausgestellten Werk und den Instrumentalisten wird bald zu einem Dialogue à trois. Beide Musiker reagieren ebenso auf das Kunstwerk wie auch aufeinander: eine künstlerische Stereophonie und ein musikalisches Jeu de Paume zugleich. Die Interpretationen der beiden Musiker prallen aufeinander und erzeugen eine humorvolle Reflexion über die Begegnung mit dem Unerwarteten, die Begegnung mit dem Anderen, der ähnlich und fremd zugleich ist. Wie ein Alter Ego, das störend, bedrohlich, bedrängend erscheint, obwohl oder gerade weil es ebenbürtig, gleichberechtigt und gleichrangig ist.

FOTO: Ausstellungsansicht „Mona Breede. Urban Stories“, © Städtische Galerie Neunkirchen/Mona Breede 2021