Ein Gedankenexperiment:
Stell dir vor, mitten in Europa bricht ein Krieg aus, weil die Europäische Union zerbrochen ist. Deutschland hatte sich geweigert, weiterhin für ärmere Länder zu zahlen, und plötzlich stehen Länder wie Frankreich, Spanien und Griechenland als Feinde Deutschlands da. Ein andauernder Krieg hat die Zivilbevölkerung schwer getroffen: Hunger, Kälte, Wohnungsnot und die ständige Angst vor Bomben sind allgegenwärtig. Auch die Familie des 14-jährigen Protagonisten hat Opfer zu beklagen, und als die Mutter schwer erkrankt, bleibt nur noch eine Hoffnung: die Flucht nach Ägypten, dem nächsten friedlichen Land.

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier basiert auf Janne Tellers Werk und wirft die provokante Frage auf:
Was, wenn bei uns Krieg wäre? Wohin würdest du gehen?
Durch diese dystopische Umkehr wird der Zuschauer in die Lage von Kriegsflüchtlingen versetzt. Das Stück macht die Fluchterfahrungen und die verzweifelte Suche nach Sicherheit emotional greifbar und regt zum Nachdenken über unsere Privilegien und unsere Verantwortung für den Frieden in Europa an.

Die Darstellung von Wohlstand und Frieden in der arabischen Welt setzt einen vielleicht überraschenden Perspektivwechsel in Gang, der das Publikum dazu einlädt, unsere eigene Lebensrealität aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Nach jeder Aufführung ist eine Diskussion geplant, um das Erlebte gemeinsam zu reflektieren.