P L O P P | PLOPP-Prolog: "Im Herzen des Paradies – Au cœur du Paradis " / "Paradis perdu ou perdus en paradis?"

Dreimal ploppen die Doppelperformances mit Netzwerkkünstler*innen im „Paradies“ auf und verschwanden wieder:

Im Herzen des Paradies – Au cœur du Paradis !
mit Samuel Meystre – Tanz; Peter Tiefenbrunner – Text, Stimme, Schauspiel; Julien Blondel – Cello

Paradis perdu ou perdus en paradis?
mit Bérengère Brulebois – Tanz; Juliane Lang – Text, Stimme, Schauspiel; Julien Blondel – Cello

Ein Ort, an dem alles doppelt ist, gespiegelt. Ein Ort des Lebens, verkörpert durch die wuchernde Natur, aber auch des Zerfalls, manifestiert in verrosteten Strukturen und zerstörten Gebäuden. Starr wie Beton und Eisen, und zugleich in stetiger Veränderung: Pflanzen, Kunstwerke, Ausstellungen verwandeln den Ort.

Ebenso ist die Völklinger Hütte selbst in sich paradox: Sie sicherte den Lebensunterhalt einer ganzen Stadt, war Arbeitgeber und Teil der „goldenen Zeiten“ des Bergbaus im Saarland. Sie war ein Ort des Erschaffens, doch genauso der Zerstörung: furchtbare, entmenschlichte Arbeitsbedingungen und sogar Zwangsarbeit fanden hier statt, genauso wie Umweltzerstörung und Kontaminierung des Bodens für die nächsten Hundert Jahre. 

Fünf Künstler:innen, Musikerinnen, Tänzer und Schauspielerinnen setzen sich mit dieser Doppelseitigkeit auseinander und spielen mit ihr. Zunächst jeder für sich, allein, dann allmählich, unmerklich Bezug nehmend aufeinander, sich annähernd, über Umwege. Sie interagieren, wachsen zusammen, Text, Musik und Tanz ergeben ein Ganzes. Vor der Kulisse des Stahlgerüsts, Kontrapunkt zum wuchernden Garten, sind sie für einen flüchtigen Moment eine Gemeinschaft, bevor sie sich wieder trennen und jede:r seinen eigenen Weg geht, um am Ende Teil des Gartens zu werden.